„Täglich müssen durchschnittlich acht Kinder mit teils schweren Verbrennungen oder Verbrühungen im Krankenhaus behandelt werden“, zitiert Dr. Josef Stockinger, Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung, aus einer aktuellen Untersuchung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit: „In zwei Drittel der Fälle sind Kleinkinder unter vier Jahren betroffen. Mit einfachen Maßnahmen könnten diese rund 3.000 Unfälle pro Jahr vermieden werden“, so der Chef des oberösterreichischen Marktführers.
Gefahr heißer Flüssigkeiten unterschätzt
Rund 60 Prozent der behandelten thermischen Verletzungen stellen Verbrühungen dar, dennoch wird die Gefahr heißer Flüssigkeiten immer noch stark unterschätzt. Weil Kinderhaut noch viel dünner als jene von Erwachsenen ist, haben Verbrennungen oder Verbrühungen mitunter schwerwiegendere Auswirkungen. Wasser mit der Temperatur von 50 Grad Celsius kann Kinderhaut so stark schädigen, dass sich Brandblasen bilden. Trifft eine Flüssigkeit mit 65 Grad Celsius auf die Haut eines Kindes, können bereits Verbrennungen dritten Grades verursacht werden. „Der Inhalt einer Tasse Tee reicht zum Beispiel aus, um eine Verbrühung von rund 30 Prozent der Körperoberfläche eines Kleinkindes zu verursachen. Verbrennungen im Ausmaß von lediglich zehn Prozent können für ein Kleinkind bereits tödlich enden“, bringt Stockinger die gesamte Dramatik dieser Gefahr auf den Punkt.
Rasche Hilfe entscheidend
Trotz einer Vielzahl an getroffenen Vorsichtsmaßnahmen sind Unfälle manchmal nicht zu verhindern. Im Ernstfall ist rasche Hilfe entscheidend. Weil über die zerstörte Haut viel Flüssigkeit verloren geht, besteht bei Kleinkindern sehr schnell Schockgefahr. Weshalb so schnell wie möglich die Rettung alarmiert oder ein Krankenhaus aufgesucht werden sollte. Nimmt die Verbrennung oder Verbrühung die Größe von der Handfläche des Kindes an, ist ärztliche Hilfe unbedingt notwendig. Vielen Erwachsenen ist nicht bewusst, wie schnell ein Verbrennungsunfall für Kinder lebensbedrohlich werden kann.
Versicherungsschutz als Teil der Vorsichtsmaßnahmen
„Übersehen wird oft, dass mit dem Schuleintritt die kostenlose Unfallversicherung des Landes Oberösterreich – Stichwort Familienkarte – erlischt und das Kind außerhalb der Schule nicht unfallversichert ist“, so Stockinger. Ein privater Unfallschutzschirm, wie zum Beispiel der Keine Sorgen Familienschutz, in dem auch alle im Haushalt lebenden Kinder mitversichert sind, ist daher unumgänglich.
Keine Sorgen-Tipps gegen Verbrennungen oder Verbühungen
- Kinder nie unbeaufsichtigt in der Küche lassen
- Bevorzugt die hinteren Herdplatten verwenden und den Herd durch ein Gitter abschirmen
- Griffe von Töpfen und Pfannen zur Wand drehen, Kabel von Elektrowasserkochern, Fritteusen, Bügeleisen etc. nicht lose herabhängen lassen sondern aufrollen oder im hinteren Bereich der Arbeitsfläche verlegen
- Gefäße mit heißen Flüssigkeiten (Tassen, Becher, Suppenteller und –töpfe etc.) so abstellen, dass Kinder sie nicht erreichen und herunterziehen können
- lose herabhängende Tischtücher vermeiden
- Gefäße mit heißen Flüssigkeiten besonders vorsichtig tragen, wenn Kinder in der Nähe spielen oder herumtollen
- Temperatur von Badewasser mit Thermometer kontrollieren (maximal 37 Grad Celsius). Kinder beim Baden immer beaufsichtigen
- Keine Flüssigkeiten über 45 Grad Celsius in Wärmflaschen einfüllen, die Wärmflasche nicht direkt mit der Haut in Berührung bringen
- Offene Flammen vermeiden. LED-Kerzen statt Teelichter oder echter Kerzen verwenden.
Quelle: Kuratorium für Verkehrssicherheit
Tag der Sicherheit 2017
Die Vereinigung der Österreichischen Länderversicherer ist ein Netzwerk bestehend aus der Kärntner Landesversicherung, der Grazer Wechselseitigen Versicherung, der Niederösterreichischen Versicherung, der Tiroler Versicherung, der Vorarlberger Landesversicherung und der Oberösterreichischen Versicherung. Der Slogan „Ganz sicher österreichisch“ bringt die gemeinsamen Werte und Ziele, vor allem aber die regionale Ausrichtung der Unternehmenspolitik zum Ausdruck. Im Netzwerk vollen die Länderversicherer Synergien nutzen und die Position als heimische Versicherungsunternehmen stärken. Gemeinsam beschäftigen die Unternehmen rund 3.550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Rund 1,55 Mio. Kundinnen und Kunden mit mehr als 6,1 Mio. Verträgen werden von den Länderversicherern betreut. Mit dem jährlichen „Tag der Sicherheit“ setzen die Österreichischen Länderversicherer ein Zeichen für mehr nachhaltige Prävention in verschiedenen Bereichen.
Redaktion Keine Sorgen Blog/ Autor: Günther Waldhäusl