Dunkle Wolken ziehen auf. Unwetterwarnstufe-dunkelrot. Laut Meteorologen kündigt sich ein Unwetter mit faustgroßen Hagelbällen an. Die erste Intuition bei vielen Hausbesitzern: die Rollläden sofort runter lassen. Dabei ist diese Reaktion eigentlich genau die falsche. Denn Schäden am Haus minimiert man so nicht, weiß Roland Lettner von der Oberösterreichischen Versicherung.
Er empfiehlt: „Bei Hagel unbedingt Fenster und Türen gut abschließen und die Rollläden nach oben ziehen. Sind die Rollläden unten, werden sie bei schwerem Hagel regelrecht durchlöchert.“ Der Grund: Bei normaler Zwei- bis Dreifachverglasung ist das Fenster widerstandsfähiger gegen Hagelkörner als PVC-Rollläden - PVC ist ein preisgünstiges Material und daher bei Hausbesitzern besonders beliebt!
Alles eine Frage des Materials
Bei Holzfenstern wiederum können runtergelassene Rollos vor Hagelschäden schützen. „Die Frage Rollos rauf oder runter hängt also prinzipiell vom Material ab. Grundsätzlich macht aber für die Mehrheit der Hausbesitzer ‘Rollo nach oben‘ am meisten Sinn“, so Lettner.
Weniger eindeutig ist da schon die Rollo-Frage im Falle von Sturm. Entscheidend ist hier, ob in der Nähe der Fenster Bäume stehen, die der Sturm entwurzeln und mit voller Wucht gegen das Haus katapultieren kann. In diesem Fall sind runtergelassene Jalousien die bessere Wahl, denn sie können die Fenstergläser vor Beschädigung schützen.
Keine halben Sachen machen
In jedem Fall sollte man bei Sturm (bezeichnet eine Windgeschwindigkeit ab 60 km/h) aber keine halben Sachen machen. „Entweder die Rollläden komplett nach oben oder unten ziehen. Keinesfalls sollten sie auf Halbmast bleiben. „So kann der Wind hinter die Jalousien fahren und sie aus den Schienen reißen. Vor Beschädigungen schützt sie so auf keinen Fall“, sagt Lettner.
Übrigens: Die Oberösterreichische Versicherung bietet für seine Kunden einen Wetterwarn-Service an – ganz kostenlos. Infos dazu gibt’s hier.