6,1 Prozent Steigerung gegenüber Vorjahr, Aufklärungsquote unter 5 Prozent
Eine aktuelle Erhebung des österreichischen Versicherungsverbandes VVO ergibt, dass 2014 in Österreich täglich rund 77 Fahrräder gestohlen wurden. Damit stieg die Zahl der Fahrraddiebstähle im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Prozent auf insgesamt 28.274. Die Aufklärungsquote liegt dagegen weiterhin unter 5 Prozent. Das heißt, ist das Fahrrad gestohlen, dann wird es schwierig, es wieder zurückzubekommen!
Vorsorge ist besser als Nachsorge
Hauptursache für die steigende Zahl der Fahrraddiebstähle ist die oft unzureichende Sicherung durch die Besitzer. Einige Faustregeln (detaillierte Informationen bietet z. B. die Broschüre „Präventionsstrategien zum Fahrraddiebstahl – Fakten & Tipps zum Schutz Ihres Fahrrades“ vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie) helfen dabei, Dieben das Leben schwer zu machen:
- Das Fahrrad immer absperren! Gelegenheit schafft Diebe und nichts ist leichter als ein unversperrtes Fahrrad zu stehlen.
- Stets den Fahrradrahmen an einem festen Gegenstand (Laterne, Fahrradbügel, Baum) anschließen. Die Sicherung am Vorder- oder Hinterrad allein ermöglicht es Dieben, das restliche Fahrrad einfach abzumontieren und damit in Sekundenschnelle zu verschwinden.
- Das Fahrrad möglichst an einem hellen und gut einsehbaren Ort abstellen. Ideal sind Fahrradboxen (z. B. an Bahnhöfen) oder abschließbare Fahrradkeller.
- Teure oder moderne Fahrräder nicht immer am selben Platz abstellen.
- Qualitative Schlösser verwenden (Bügelschloss, Kettenschloss, Faltschloss). Fachleute rechnen mit ca. 10 % des Fahrradwertes, den man in ein gutes Schloss investieren sollte, mindestens aber 40 Euro.
Notieren Sie sich die Rahmennummer und technische Details in einen Fahrradpass, der online vom Innenministerium angeboten wird. Dort können Sie auch ein Foto einkleben und Ihr Fahrrad damit eindeutig identifizierbar machen.
Fahrraddiebstahl – was nun?
Der erste Schritt: Den Fahrraddiebstahl bei der Polizei anzeigen. Leider werden die Ermittlungen oft dadurch erschwert, dass die Bestohlenen die Rahmen- oder Seriennummer ihres Fahrrads nicht wissen und außer Farbe und Marke wenig Identifizierungsmerkmale angeben können. Hier hilft der oben genannte Fahrradpass.
Hilfreich kann u. U. auch eine Registrierung bei der Registrierungsdatenbank fase24 sein. Für einmalig 8 Euro werden Fahrräder registriert. In enger Zusammenarbeit mit der Polizei, die Zugriff auf die Datenbank hat, werden so gestohlene Fahrräder innerhalb Österreichs sowie im Ausland aufgespürt und ihrem rechtmäßigen Besitzer übergeben.
Was zahlt die Versicherung?
In der Regel ist Fahrraddiebstahl – sofern sich das Rad am Versicherungsort, das heißt z. B. in der Wohnung, im Kellerabteil, Stiegenhaus, Gang oder Garage befindet – über die Haushaltsversicherung abgedeckt. Befindet sich das Fahrrad in gemeinschaftlich genutzten Räumen, Gängen oder auf dem Versicherungsgrundstück, muss es gesichert sein, damit der Versicherungsschutz besteht. Je nach Vertrag und Anbieter gibt es Einschränkungen bei der Höhe der Versicherungsleistung (Zeitwert/Definition eines maximalen Betrages bei einfachem Diebstahl).
Wer auf Nummer sicher gehen will, kann eine separate Fahrraddiebstahlversicherung abschließen, die allerdings nicht von allen Versicherungen angeboten wird. Die Oberösterreichische bietet zwar keine herkömmliche Fahrraddiebstahlversicherung an. E-Bikes sind allerdings im Rahmen der speziell für E-Bikes entwickelten Kaskoversicherung auch gegen Diebstahl versichert.